Akupunktur

Die Akupunktur (Chinesisch: 针灸zhen jiu) bedeutet eigentlich Stechen und Brennen. Zhen kennzeichnet die Behandlung mit Hilfe von feinen Nadeln, die in die Akupunkturpunkten eingesetzt werden. Durch Nadelstiche beeinflusst man den Energiefluss des entsprechenden Meridians. Unter Jiu versteht man eine gezielte Wärmezufuhr auf Akupunkturpunkte mittels glimmenden Moxakrauts. Dieses besteht aus getrockneten Beifußblättern (Artemisia vulgaris), dem Beifuß, der die Eigenschaft besitzt, seine Hitze tief in den Körper eindringen zu lassen. Dadurch wird die Zirkulation von Qi (Energie) und Blut stimuliert.
Das Ziel einer Akupunkturbehandlung ist die Beeinflussung des Qi (Lebensenergie). Das Qi durchströmt den Körper entlang der Leitbahnen (Meridianen). Mehr als 365 Hauptpunkte sind auf 14 Hauptmeridianen verteilt, in denen die Lebensenergie Qi und Blut (Xue) fließt und bestimmten Organen zugeordnet sind. Durch das Einstechen von Akupunkturnadeln beeinflusst der Akupunkteur den Energiefluss des entsprechenden Meridians. Das löst Blockaden auf und bringt das Qi und Xue wieder zum Fließen. Dadurch wird eine therapeutische Wirkung erzielt. Zahlreiche Studien beweisen, dass durch Akupunktur das neuroendokrine und neurophysiologische System beeinflusst und schmerzhemmende Neurotransmitter freigesetzt werden.
Nach dem Einstich können ein dumpfer Druck, Schwere-, Hitze-, Taubheits- oder Kribbelempfindungen am Einstichpunkt oder im Meridianverlauf auftreten. Diesen Effekt bezeichnet man als „De-Qi-Gefühl“. Dieses Gefühl zeigt an, dass der Akupunkteur die Nadel an der korrekten Stelle plaziert hat und ist daher absolut richtig.
Nebenwirkungen von Akupunktur sind selten und niemals schwerwiegend. Sehr selten kann es zu einer vegetativen Kreislaufreaktion kommen. Diese verschwindet allerdings sobald die Nadeln entfernt werden.
Bitte entspannen Sie sich während der Behandlung. Dadurch wird der Therapieerfolg erhöht.
Akupunktur wird in der Regel für ein bis zwei Behandlungsserien von je zehn Behandlungen durchgeführt. Die Sitzungen finden jeweils ein bis zwei mal wöchentlich statt.
